Interview

Interview: Lieferkettenresilienz durch nearshoring in Mittel- und Osteuropa

4 März 2021

Die durch die Covid-19-Pandemie verursachten Unterbrechungen haben gewisse Risiken der Globalisierung der Lieferketten aufgedeckt. Einige Unternehmen mag das veranlasst haben, ihre Lieferkettenstrategie zu überdenken. Eine der Entwicklungen, die sich daraus ergeben könnten, ist das Nearshoring. In diesem Bereich bieten Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn hervorragende Möglichkeiten. Tomasz Gonsior, Partner bei OptiBuy, erläutert sie uns im Interview.

Renata Puszkiel, Swiss Business Hub Central Europe

 

 

 

 

Welche Branchen in Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn haben aus der Beschaffungsperspektive das grösste Potenzial? 

In den letzten 30 Jahren haben sich all diese Länder zu kostengünstigen Fertigungszentren für ausländische Investoren, vor allem aus Deutschland, entwickelt. Polen, das rund viermal so gross ist wie jedes der anderen vier Länder, verfügt über eine sehr heterogene Wirtschaft. Die Automobilindustrie ist natürlich einer der Schlüsselsektoren, aber Polen ist auch in anderen Branchen recht stark: Luft- und Raumfahrtkomponenten, Blechbearbeitung, Schweisskonstruktionen, CNC- und Kunststoffverarbeitung. All diese Bereiche werden von unseren internationalen Kunden sehr geschätzt. 

Tschechien hingegen begann aufgrund seiner strategischen Lage, angrenzend an Deutschland und Österreich, sowie seiner Grösse schon früher als Polen, sich in diesem Bereich zu entwickeln, sodass es auch bereits zu einem früheren Zeitpunkt eine geeignete Infrastruktur anbieten konnte. Heute konzentriert sich Tschechien hauptsächlich auf die CNC-Bearbeitung, vor allem von Präzisionsteilen mit geringen Toleranzen, die in Polen nur schwer zu finden sind. Weitere attraktive Kategorien sind...

 

Weiterlesen (SGE.com)

 

 

 

 

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